Naturschutzgebiet Es Vedrà, Es Vedranell und Illots de Ponent
Die Silhouette der westlich von Sant Antoni gelegenen Inselgruppe Islotes de Poniente bestimmt den Horizon der Bucht und gehören zum Naturschutzgebiet der höchsten Stufe mit dem Namen Reserva Natural des Vedrà, es Vedranell i els Illots de Ponent. Das Gebiet wird im Schutzgebiete-Netz Natura 2000 aufgeführt und ist als Ort mit besonderer Bedeutung für die Gemeinschaft (LIC – Lugar de Importancia Comunitaria) und Vogelschutzgebiet (ZEPA – Zona de Especial Protección para las Aves) ausgewiesen. Außerdem ist es als unabhängiges Naturschutzgebiet von besonderer Bedeutung (ANEI – Área Natural de Especial Interés) ausgewiesen.
Die Inseln, aus denen das Naturschutzgebiet besteht, lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Die eine besteht aus den eindrucksvollen Felsen Es Vedrà und Es Vedranell vor der Küste der Bucht Cala d’Hort, die andere bilden die sogenannten Islotes de Poniente: sa Conillera, s’Illa des Bosc, s’Espartar und ses Bledes (sowie die kleineren Eilande na Gorra, es Vaixell, na Bosc, es Esculls d’en Ramon und na Plana). Es Vedrà und es Vedranell bedecken zusammen eine Fläche von 79,31 Hektar, die Islotes de Poniente nehmen 153,39 Hektar ein.
Die Inselgruppe ist eine der größten Brutstätten für See- und Raubvögel in der Region, wie zum Beispiel für die Korallenmöwe (Larus audouinii), den Sepiasturmtaucher (Calonectris diomedea), den Balearensturmtaucher (Puffinus mauretanicus), den Eleonorenfalken (Falco eleonorae), den Wanderfalken (Falco peregrinus) oder den Sturmwellenläufer (Hydrobates pelagicus). Für die letztgenannte Spezies befindet sich auf der Insel s’Espartar eine der bedeutendsten Kolonien des gesamten westlichen Mittelmeers.
Außerdem gibt es hier Wirbellose, Muscheln und Meeresschnecken, insbesondere der Familie der Trochoidea sowie verschiedene Käferarten.
Die Pityusen-Eidechse (Podarcis pityusensis) steht unter besonderem Schutz und kommt auf den einzelnen Inseln in verschiedenen Unterarten vor, die sich in Größe und Farbe unterscheiden.
Der Meeresboden ist hier nahezu unberührt und bietet einen geschützten Lebensraum für eine Vielfalt an Tierarten, darunter Gorgonien, große Tümmler, Unechte Karettschildkröten, Zackenbarsche, der Große Rote Drachenkopf, Gemeine Meerbrassen, Petersfische, Rochen und viele mehr.
Da es sich bei dem Gebiet um ein derart wichtiges Ökosystem handelt, ist es auf keiner der Inseln gestattet, ohne besondere Genehmigung von Bord zu gehen. Außerdem darf man sich dem Ufer nicht zu sehr nähern, insbesondere während der Brutzeit der Vögel von April bis Juni. Auch für das Unterwasserfischen um die Inseln herum bedarf es einer Sondergenehmigung.
Büro für Naturschutzgebiete: C/ Canàries 31-35, CETIS-Gebäude, Turm 6, Etage 1 – 07800 Eivissa. Tel. (+34) 971 177 688 Durchwahl 1. Mehr Informationen unter balearsnatura.com